XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_190"; fcs:x-context: baedeker.3; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.3_190"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.014S PT0.03S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.3_190</phrase></query>)];
1 - 1
Ausfl. nach Mahavellipur.MADRAS. 8. Route. 87

Der Ausflug nach den Sieben Pagoden, einer der merk-
würdigsten
Ruinenstätten Indiens, an der Küste 35 M. südlich von
Madras, in stiller Weltabgeschiedenheit, kann unter Vermittlung
der S. 82 gen. Reisebureaus oder einfach mit einem gewandten
Boy in 2- Tagen gemacht werden, entweder über Chingleput
(S. 81), oder auf dem Buckingham Canal (in letzterem Falle je
nach der Richtung des Monsun 8-17stündige Bootfahrt von Guindy
aus). Mundvorrat und Bettzeug sind mitzunehmen.

Man landet bei Mahâvellipur oder Mahâbalipuram, wo ein
unbewirtschaftetes Rasthaus ist. Das Dorf liegt auf einem 2-3km
breiten Landstreifen zwischen dem Kanal und dem Meere. Die
Ruinen erstrecken sich über den mit Felstrümmern übersäten
Granitrücken, der von N. nach S. die Mitte der Insel durchzieht.

Am ältesten, wahrscheinlich aus dem VII. Jahrh. n. Chr., sind
die sog. Sieben Pagoden, südl. vom Südende des Granitrückens in
tiefem Mahlsande: fünf Felstempelchen dravidischen Stils (die
fünf Raths), sowie ein trefflich gemeißelter Elephant und ein
weniger deutlicher Löwe. Jüngeren Ursprungs ist, oben auf dem
Granitrücken, eine Gruppe ähnlicher Felstempelchen, einige nur
in der Außenform vollendet, andere mit lebensvollen Reliefs in den
Innenräumen, die z. T. von den Dorfbewohnern noch zum Gottes-
dienst
benutzt werden.

Auf der O.-Seite des Granitrückens findet sich an einer in zwei
Hälften gespaltenen Felswand ein merkwürdiges Kolossalrelief von
9m Höhe und 27m Länge, dem man nach der Figur eines Büßers
auf der südlichen Felshälfte den Namen Arjuna’s Penance gegeben
hat, mit einer Fülle von Gestalten: Götter, Menschen, gewaltige
Elefanten, Affen, Löwen, Tiger, Geflügel, Schlangen, ein Kater, der
Buße tut, Ratten um ihn herum; die vierarmige Hauptfigur wird
als Schiva gedeutet; in dem Spalt schwebt die Gottheit Vâsuki,
mit siebenköpfigem Schlangenbaldachin über dem Haupte (der ab-
gebrochene
Oberteil der Figur wurde im Schutt gefunden); dar-
unter
deren Tochter Ulipî, mit kleinerem Schlangenbaldachin. Die
Figuren Buddhas und seiner fünf Schüler scheinen den Mittelpunkt
der Darstellungen zu bilden, die Dr. Hunter als Einführung des
Buddhismus oder als Symbolisierung der Friedfertigkeit gegen
Menschen und Tiere deutet.

Ostwärts, dicht am Meere, liegen in einer wiederum jüngeren
Gruppe von Ruinen (VIII. Jahrh.) zwei kleinere Tempel, davon ein
gemauerter frühdravidischen Stils, der gewöhnlich Seetempel ge-
nannt
wird: die Hauptspitze (18m) über dem Vimâna schöngeformt;
das niedrige ehem. Eingangsgopuram, später zu einer Kapelle um-
gestaltet
. Im Vimâna befindet sich ein Lingam aus schwarzem
Marmor, dahinter ein liegender Vischnu.

Nördl. beim Dorf eine durch Lebenswahrheit überraschende
Granitskulptur, eine Affenfamilie darstellend. 1 St. nördl. von